Erneuerbare Ressourcen gewinnen an Bedeutung


Von:  Bundesverband - Christian Müller / 08.06.2021 / 11:11


BERLIN. Der Umgang mit den sogenannten "nicht erneuerbaren Ressourcen" gewinnt bedingt durch die weltweite Übernutzung von Baumaterialien immer mehr an Bedeutung. In Zukunft wird unser Wohlstand sehr davon abhängen, wie wir mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen und wie wir sie effizient im Sinne einer Kreislaufwirtschaft nutzen – ein Thema, das auch im neuen dena-Gebäudereport 2021 der Deutschen Energie-Agentur aufgegriffen wird.


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  • Zwischen 2006 und 2018 entstanden im Schnitt 390 Millionen Tonnen Abfall; 53 Prozent entfielen davon auf den Bausektor.

Demnach hat das Bauwesen einen erheblichen Einfluss auf den Rohstoffeinsatz und somit auch auf den Rohstoffverbrauch. In gewisser Weise kommt somit dem Baugewerbe eine Schlüsselrolle beim Rohstoffeinsatz zu. Laut <link https: www.dena.de newsroom publikationsdetailansicht pub dena-gebaeudereport-2021-fokusthemen-fuer-den-klimaschutz external-link-new-window>Bericht werden 90 Prozent des mineralischen Rohstoffabbaus hierzulande in Gebäuden verbaut – dies entspricht jährlich mehr als 500 Tonnen Material. Besonders bei der Zement- und Betonherstellung wird eine große Menge der sogenannten "nicht erneuerbaren Ressourcen" beansprucht.

Neben dem Materialaufwand wird bei der Zement- und Betonproduktion auch im großen Umfang Emissionen frei – im Jahr 2019 alleine rund 20 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid. Dieses Volumen entspricht rund drei Prozent der gesamten Emissionen Deutschlands.

Gesetzliche Rahmenbedingungen müssen vereinfacht werden

Ein weiteres Problem stelle das hohe Abfallaufkommen des Bausektors in Deutschland dar: Laut Statistischem Bundesamt sind zwischen 2006 und 2018 in Deutschland im Schnitt 390 Millionen Tonnen Abfall angefallen. 53 Prozent entfielen davon an den Bausektor; anteilig daraus stellen 54 Prozent Abfälle aus Erdaushübe dar, 37 Prozent mineralische Bau- und Abbruchabfälle, drei Prozent eisenhaltige Abfälle und rund zwei Prozent Holzabfälle.

Umgerechnet wurde in Deutschland in den laufenden Gebäudebestand rund 15 Milliarden Tonnen Material verbaut. Inwiefern allerdings dieses Material bei knapper werdenden Ressourcen und bei einsprechendem Rückbau wieder nutzbar gemacht werden kann ist fraglich. Das hier vorgeschlagene "Urban Mining" und die damit verbundene Weiternutzung des bereits genutzten Baumaterials könnte jedenfalls nur gelingen, wenn man die entsprechenden Bauverordnungen ändert. Laut Gesetz muss nach der jetzigen Regelung das abgerissene Material auf seinen Bestandteilen hin untersucht werden, wenn man es wiederverwenden möchte. Gängige Praxis ist derzeit auf Abrissbaustellen, das vorhandene Baumaterial, wie beispielsweise Beton, zu Schreddern. Nach Schätzungen können bis 2050 rund 20 Prozent der Abrissmasse der Gebäude wiederverwendet werden. Dies kann allerdings nur gewährleistet werden, wenn der Gesetzgeber hierzu auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändert und vereinfacht.


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